
Ein Konto für Paare erleichtert das gemeinsame Organisieren der Finanzen. Ob Sie das Konto zu zweit als Gemeinschaftskonto eröffnen oder ein Shared Space einrichten – beide Modelle haben Vor- und Nachteile! Wie viele Kontoinhaber sind möglich? Wie den gleichberechtigten Zugriff organisieren? Wie verändert sich der SCHUFA-Score? Was sind die Konsequenzen im Falle einer Trennung oder wenn der Ehepartner stirbt? Wann wird die Schenkungssteuer fällig? Dieser Ratgeber bietet einen detaillierten Blick hinter die Kulissen und liefert Antworten auf diese wichtigen Fragen.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Shared Space vs. Gemeinschaftskonto: Bei einem Shared Space wird lediglich eine Vollmacht „erteilt“ und der Kontoinhaber bleibt verantwortlich.
- Gemeinsames Konto und die SCHUFA: „Zu viele Konten“ verschlechtern Ihren SCHUFA-Score – Dann sind Banken ohne SCHUFA eine Alternative.
- Schenkungssteuer: Bei unverheirateten Paaren besteht ein frĂĽhes Risiko der Schenkungssteuer
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Darum ein gemeinsames Konto fĂĽr Paare, Ehepartner und Familien sinnvoll
Wer zusammenlebt und einen gemeinsamen Haushalt führt, hat möglicherweise bereits über ein gemeinsames Girokonto nachgedacht. Wie viele Paare haben ein gemeinsames Konto? Die Zahl blieb über 12 Jahre ziemlich konstant, wie 2 Umfragen von YouGov im Auftrag der Postbank aus dem Jahr 2011 und 2023 zeigen. Im Jahr 2011 hatten 56 Prozent ein Partnerkonto eröffnet. 2023 waren es 51 Prozent. Ein Gemeinschaftskonto gehört gleichberechtigt beiden Kontoinhabern mit vollem Zugriff. 5 Vorteile erschließen sich sofort:
- Transparente Ăśbersicht ĂĽber gemeinsame Haushaltskosten, insbesondere fĂĽr Lebensmittel und Anschaffungen.
- Gemeinsames Sparen für größere Anschaffungen oder Urlaube.
- Einsparpotenziale erkennen und beim zukĂĽnftigen Einkauf Geld sparen.
- Möglichkeit des Festlegens eines Budgets oder eines Ausgabenlimits.
- Jeder behält zusätzlich sein eigenes Konto für persönliche Ausgaben.
Natürlich können Sie diese Vorteile auch mit einem Haushaltsbuch erzielen – jedoch ist eine digitale Lösung sicherlich übersichtlicher. Viele Banken bieten spezielle Partner- oder Gemeinschaftskonten an, die beide Kontoinhaber gleichberechtigt nutzen können. Solche Konten werden entweder als ODER-Konto oder, seltener als UND-Konto geführt.
Modernes Gemeinschaftskonto eröffnen und Ausgaben kategorisieren
Eine klare Kategorisierung der Ausgaben hilft Paaren oder Familien, den Ăśberblick zu behalten und Einsparpotenziale zu erkennen. Ăśblicherweise erstellen Sie die Kategorien, und die Ausgaben werden Ihnen automatisch zugeordnet.
Sinnvolle Kategorien beim Gemeinschaftskonto
Ein Gemeinschaftskonto bietet die Möglichkeit, Ausgaben in sinnvolle Kategorien einzuteilen und so einen besseren Überblick über die Finanzen zu behalten. Besonders wichtig sind dabei Bereiche wie Wohnen und Nebenkosten, zu denen Miete, Strom, Wasser, Gas, Internet, Streaming-Abos, Telefongebühren, die Rundfunkgebühr (GEZ) sowie öffentliche Abgaben gehören. Auch Kinder und Bildung sind ein zentraler Kostenpunkt, insbesondere für Kita, Schule, Studium, Kleidung und Taschengeld.
Wer ein gemeinsames Konto nutzt, verwaltet darüber häufig auch Kredite und Hypotheken, sei es für Haushaltsgegenstände, ein Auto oder die Finanzierung einer Wohnung oder eines Hauses. Ebenso fallen regelmäßige Ausgaben für Lebensmittel und Haushaltswaren an, die sich leicht über das Konto abrechnen lassen. Weitere sinnvolle Kategorien können Versicherungen, Mobilität und Transport, Freizeitaktivitäten sowie Urlaub und Reisen sein, um alle relevanten Ausgaben im Blick zu behalten und eine strukturierte Finanzverwaltung zu ermöglichen.
Wann ist ein Gemeinschaftskonto keine gute Wahl fĂĽr Sie?
Wenn Sie als Paar ausschließlich ein gemeinsames Konto nutzen und so sämtliche Ausgaben für beide Kontoinhaber sichtbar sind, kann die fehlende finanzielle Unabhängigkeit unbefriedigend sein. Im Falle einer Trennung besteht ein Risiko: Einer der Partner kann das Konto ohne Zustimmung des anderen leerräumen, oder die gerechte Aufteilung des Guthabens führt zum Streit.
Eine weitere Herausforderung entsteht, wenn das Konto ins Minus rutscht, weil ein Partner seinen Anteil nicht einzahlt. Auch eine mögliche Pfändung von Schulden eines Kontoinhabers kann problematisch sein, da in diesem Fall das gesamte gemeinsame Guthaben betroffen wäre. Darüber hinaus kann das Finanzamt bei einem gemeinsamen Konto eine Schenkungssteuer ansetzen, wenn über einen Zeitraum von zehn Jahren hohe Beträge zwischen den Partnern transferiert werden.
Was geschieht mit dem Zugang zum Konto im Todesfall eines Lebenspartners
Bei einem Und-Konto kann der überlebende Partner nicht ohne Zustimmung der Erben auf das Guthaben zugreifen. Bei einem ODER-Konto bleibt der Zugriff häufig vorübergehend gesperrt, bis die Erbfrage geklärt ist. Es kann der überlebende Kontoinhaber ohne Mitwirkung der Erben auflösen oder das Gemeinschaftskonto in ein Einzelkonto wandeln. Die Bank meldet den Todesfall dem Finanzamt. Bei unverheirateten Partnerschaften hat der Überlebende ohne Testament kein gesetzliches Erbrecht und muss möglicherweise den Eigenanteil des Guthabens nachweisen. Hilfreich ist eine Bankvollmacht über den Tod hinaus.
Gut zu wissen – Der Unterschied zwischen einem UND- oder dem ODER-Konto: Bei einem ODER-Konto sind alle Inhaber gleichberechtigt und führen Transaktionen unabhängig voneinander aus. Beim UND-Konto müssen beide Kontoinhaber jeder Transaktion zustimmen. Dieses Modell eignet sich auch für Geschäftskonten mit Vier-Augen-Prinzip.
Gemeinschaftskonto oder Shared Space – Welches Girokonto eignet sich perfekt für Paare?
Ein Gemeinschaftskonto ist nicht gleich ein Gemeinschaftskonto. Moderne Banking-Apps ermöglichen es, ein Einzelkonto ähnlich einem Gemeinschaftskonto für Lebenspartnerschaften oder Familien zu strukturieren. Es gibt zwei Hauptoptionen zur Verwaltung der Haushaltskasse: ein Gemeinschaftskonto mit zwei oder mehr Antragstellern und ein Shared Space mit einem Hauptkontoinhaber und autorisierten Teilnehmern.
Seit über einem halben Jahrzehnt hat sich das Shared Space als flexible Alternative zum Gemeinschaftskonto etabliert. Über eine moderne Banking-App gewährt der Hauptkontoinhaber dem Lebenspartner Zugriff auf ein Unterkonto. Die Bank interessiert sich – abgesehen von den Bestimmungen in den AGB – normalerweise nicht dafür, wer Zugriff auf ein Unterkonto hat. Für sie bleibt der Kontoinhaber allein verantwortlich. Die Einrichtung erfolgt schneller als die Eröffnung eines Gemeinschaftskontos – entweder durch das Einrichten eines Shared Space auf einem bestehenden Konto oder mit der Eröffnung eines Girokontos durch nur einen Partner.
Weitere Unterschiede:
Gemeinschaftskonto | Einzelkonto mit Shared Space | |
---|---|---|
Kündigung des Kontos | Beide Inhaber müssen auch nach einer Trennung der Kündigung zustimmen. | Der Kontoinhaber kann jederzeit Mitnutzer ausschließen und das Konto eigenständig kündigen. |
Zugriffsrechte & Kontrolle | Beide Kontoinhaber haben uneingeschränkte Rechte zur Nutzung des Bankkontos. Nicht beim UND-Konto. | Der Kontoinhaber legt die Zugriffsrechte wie Zahlungsbefugnis und Höchstbeträge fest. |
Flexibilität | Eingeschränkt, wenn für wesentliche Entscheidungen wie DISPO oder Kontowechsel Übereinstimmung herrschen sollte. | Sehr flexibel, da lediglich der Hauptkontoinhaber die Kontrolle über Teilnehmer, Limits und Berechtigungen hat. |
Pfändung und Konto pfändungsfrei stellen | Keine Umwandlung in ein pfändungsfreies Basiskonto (P-Konto) möglich, Gläubiger eines Kontoinhabers können das Konto blockieren. | Der Kontoinhaber kann die Umstellung auf ein Basiskonto (P-Konto) ohne Rücksprache mit den Teilnehmern beantragen. Gläubiger können nur den Kontoinhaber, nicht jedoch die Teilnehmer, pfänden. |
Steuerliche Risiken | Bei jährlichen Einzahlungen über den Freibeträgen besteht das Risiko der Schenkungssteuer. | Die Beteiligten melden das Überschreiten der Freibeträge dem Finanzamt, da das Finanzamt in der Regel nur den Kontoinhaber kennt. |
Risiken beim Shared Space – Wie sicher ist das Geld auf der App?
Digitale Banking-Lösungen bieten transparente Kostenaufteilungen, automatische Budgetierung und Push-Benachrichtigungen für jede Kontobewegung. Was oft nicht direkt ersichtlich ist: Hat der App-Anbieter eine Banklizenz oder ist er nur ein FinTech-Unternehmen? FinTechs ohne Banklizenz lagern Ihr Guthaben bei einer Partnerbank, die Sie im Insolvenzfall ermitteln müssen. E-Geld-Institute (z. B. Wise) unterliegen nicht der Bankenaufsicht und fallen nicht unter die gesetzliche Einlagensicherung. EU-Banken garantieren den Schutz von Guthaben bis 100.000 € pro Konto.
Schritt-fĂĽr-Schritt-Anleitung zur Einrichtung eines Shared Space
Ein Shared Space ist eine praktische Möglichkeit, ein gemeinsames Unterkonto für mehrere Personen einzurichten. So funktioniert die Einrichtung:
- Kontoeröffnung: Falls Sie noch kein Hauptkonto besitzen, wählen Sie Ihre Wunsch-Bank oder einen Anbieter mit einem Shared Spaces Angebot. Die Kontoeröffnung kann oft bequem von zu Hause über Videoident erfolgen.
- Shared Space einrichten: Melden Sie sich in der Online-Banking-Plattform oder der mobilen App an und erstellen Sie ein Unterkonto oder. Shared Space in der Anwendung.
- Teilnehmer hinzufügen: Fügen Sie die gewünschten Personen hinzu und laden Sie sie per E-Mail zur Teilnahme ein. Die Eingeladenen bestätigen ihre Teilnahme. In seltenen Fällen fordert die Bank eine Identitätsprüfung an.
- Zugangsrechte festlegen: Bestimmen Sie die Berechtigungen für Ihren Partner, wie die Begrenzung der Höchstsumme sowie Rechte für Überweisungen und Abhebungen. Die Eingeladenen erhalten eine Art Vollmacht, um Gelder zu überweisen oder abzuheben.
Verändert sich der SCHUFA-Score für beide Kontoinhaber durch ein Gemeinschaftskonto?
Es kommt darauf an, würde Ihnen ein Jurist antworten. Die SCHUFA speichert Daten personenbezogen – es gibt also keinen gemeinsamen Score für Partnerkonten von Ehepaaren, Mitbewohnern oder Geschäftspartnern. In der Selbstauskunft gemäß Art. 15 DSGVO finden sich daher keine Informationen zu Ihrem Familienstand, Ehe oder Trennung. Ihr SCHUFA-Score basiert auf Ihrer Kredithistorie.
Aber was beeinflusst den SCHUFA-Score bei einem Partnerkonto?
Die Anzahl der Girokonten zusätzlich zum Gemeinschaftskonto sowie die Anzahl an Dispokrediten und Kreditkarten kann einen negativen Effekt auf Ihren Score haben. Wird das Partnerkonto vom Gläubiger Ihres Partners gepfändet, kann dies ebenfalls Auswirkungen auf Ihren SCHUFA-Score haben. Alternativ bieten sich Anbieter in der EU an, die kein Mitglied der SCHUFA sind.
Die Anzahl der Girokonten zusätzlich zum Gemeinschaftskonto sowie die Anzahl der Dispokredite und Kreditkarten kann sich negativ auf Ihren SCHUFA-Score auswirken. Wird das Partnerkonto von den Gläubigern Ihres Partners gepfändet, hat dies ebenfalls einen Effekt. Ob beide Inhaber betroffen sind, ist nicht bekannt. Alternativ bieten sich Banken in der EU an, die nicht Mitglied der SCHUFA sind.
 Gut zu wissen – Schenkungssteuer bei Gemeinschaftskonten: Alle Einzahlungen auf ein Gemeinschaftskonto – sei es Gehalt, Bonuszahlungen, Abfindungen, Lebensversicherungen oder Erbschaften – können für die Finanzbehörden als Schenkung gelten. Für Ehepaare gilt über 10 Jahre der Betrag von 500.000 Euro, für unverheiratete Paare lediglich 20.000 Euro. Daher Vorsicht beim Einrichten oder Umwandeln eines alleinigen Kontos in ein gemeinsames Konto. Kontoführende Stellen melden dies dem Finanzamt. Besteht die Gefahr der Schenkungssteuer, dann sind über einen Steuerberater oder Rechtsanwalt erstellte Vollmacht oder Treuhandvereinbarung eine Unterstützung gegen die Forderung des Finanzamts.
FĂĽr wen und welche Gruppen lohnt sich noch ein Gemeinschaftskonto?
Neben dem Verwenden durch Paare oder Ehepartner gibt es vielfältige Ideen. Denkbar ist ein Familienkonto mit dem minderjährigen Kind für die Familieneinkünfte, Wohngemeinschaften, Vereine, Musikbands, Gruppen mit Urlaubskasse und Taschengeld, geschäftliche Projekte mit gemeinsamem Budget, Crowdfunding-Projekts und Nachbarschaftsinitiativen.
FĂĽr wen und welche Gruppen lohnt sich ein Gemeinschaftskonto noch?
Neben dem Partnerkonto gibt es vielfältige Ideen, gemeinsame Ausgaben zu organisieren: Familienkonto mit minderjährigen Kindern für die Familieneinkäufe, Wohngemeinschaften, Vereine, Musikbands, Gruppen mit Urlaubskasse und Taschengeld, geschäftliche Projekte mit gemeinsamem Budget, Crowdfunding- und Nachbarschaftsinitiativen.
Fazit: Ist ein Gemeinschaftskonto die richtige Wahl fĂĽr Sie?
Ein Gemeinschaftskonto kann für Paare, Familien oder Gruppen eine praktische und transparente Lösung sein, um gemeinsame Ausgaben effizient zu verwalten. Es erleichtert die Budgetplanung, das Sparen für größere Anschaffungen und sorgt für eine klare Übersicht über Haushaltskosten.
Allerdings bringt ein gemeinsames Konto auch Herausforderungen und Risiken mit sich – sei es durch fehlende finanzielle Unabhängigkeit, mögliche Konflikte im Trennungsfall oder steuerliche Aspekte wie die Schenkungssteuer. Wer mehr Flexibilität benötigt, kann auf Shared Spaces als moderne Alternative zurückgreifen.
Letztlich hängt die Wahl zwischen einem klassischen Gemeinschaftskonto oder einem Shared Space von den individuellen Bedürfnissen und dem gewünschten Maß an Kontrolle ab. Eine sorgfältige Abwägung hilft dabei, die beste Lösung für eine faire und stressfreie Finanzverwaltung zu finden.