Auf der Suche nach dem optimalen Darlehen? Verbraucher, die nach günstigen Kreditmöglichkeiten suchen, werden häufig von verlockenden Angeboten angezogen. Einige Kreditgeber werben mit der attraktiven Perspektive, bei der Kreditaufnahme effektiv mehr zu erhalten, als später zurückgezahlt werden muss – dies nennt sich Minuszins-Kredit. Obwohl dies anfangs nach einer zweifelhaften Taktik klingen mag, handelt es sich oftmals tatsächlich um ein legitimes Angebot. Dennoch ist Vorsicht geboten.
Was Sie wissen müssen:
- Ein Minuszins-Kredit verspricht finanzielle Vorteile ohne Kosten, jedoch profitieren nur ausgewählte Kreditnehmer mit erstklassiger Bonität von diesen günstigen Bedingungen.
- Es lohnt sich, diesen Kredit in Betracht zu ziehen, wenn die Gesamtkosten niedriger sind als bei einem herkömmlichen Kredit.
- Beachten Sie, dass Minuskredite normalerweise auf kleinere Kreditsummen beschränkt sind.
- Seien Sie auf der Hut vor versteckten Kosten wie zusätzlichen Versicherungen gegen Kreditausfall.
Minuszins-Kredite erklärt: Ein finanzieller Vorteil?
Im Minuszins-Kredit, auch als Negativzinskredit bekannt, erhalten Kreditnehmer mehr Geld, als sie zurückzahlen müssen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Ratenkredit reduzieren negative Zinsen den Rückzahlungsbetrag, anstatt ihn zu erhöhen. Anders ausgedrückt: Die Bank zahlt Ihnen für die Kreditaufnahme etwas zurück. Natürlich wirft dies Fragen auf, wie etwa: Wie funktioniert das, und ist dies seriös? Ein einfaches Rechenbeispiel kann helfen, das Prinzip zu klären.
Ein praktisches Beispiel:
Stellen Sie sich vor, Sie benötigen 1.000 Euro für eine Autoreparatur und entdecken ein Minuszins-Angebot. Angenommen, Sie erfüllen die Bedingungen für die besten Konditionen. Der Kreditgeber bietet Ihnen bei einer Laufzeit von einem Jahr einen Negativzins von 4 Prozent. In diesem Szenario leihen Sie 1.000 Euro, müssen jedoch lediglich 960 Euro zurückzahlen – ein Gewinn von 40 Euro.
Im Vergleich dazu würde ein herkömmlicher Kredit mit einem Jahreszins von 4 Prozent zusätzliche Kosten von 40 Euro verursachen, sodass Sie insgesamt 1.040 Euro zurückzahlen müssten.
Negativzinsen und Minuszins-Kredite: Der verborgene Haken
Dies wirkt verständlicherweise auf den ersten Blick verwirrend. Banken erwirtschaften üblicherweise Einkünfte aus Zinserträgen und sind nicht für Wohltätigkeit bekannt. Tatsächlich lag der Leitzins der Europäischen Zentralbank lange Zeit bei Null, was die Gewinne der Banken reduzierte. Zusätzlich waren die Zinsen für Geldeinlagen bei der Zentralbank negativ.
In dieser Konstellation sind Banken dazu angehalten, aktiv Kredite zu vergeben, um wirtschaftlich agieren zu können, zum Beispiel durch Marketingstrategien wie den Minuszins-Kredit. Die beworbenen Minuszinsen erweisen sich jedoch oft als Lockvogelangebote. Tatsächlich kommen nur Kreditnehmer mit einer exzellenten Bonität in den Genuss solcher Kredite. Obwohl viele Verbraucher von den günstigen Zinsen profitieren, erzielen die Banken letztendlich durch die große Anzahl dieser Kreditnehmer Einnahmen aus den Minuszins-Krediten. Daher wird deutlich: Selbst bei Krediten mit Minuszinsen haben die Kreditinstitute letztendlich nichts zu verschenken.
Voraussetzungen für die Vergabe eines Minuszins-Kredits
Grundsätzlich steht jedem, der die erforderlichen Konditionen erfüllt, die Option offen, einen Kredit mit Minuszinsen zu erhalten. Diese Kriterien ähneln denen eines traditionellen Ratenkredits:
- Volljährigkeit ist eine grundlegende Voraussetzung.
- Ein fester Wohnsitz sowie ein Bankkonto in Deutschland sind erforderlich.
- Eine ausreichende Bonität ist entscheidend, was ein regelmäßiges Einkommen und eine positive Bewertung durch die SCHUFA einschließt.
Bei jeder Kreditanfrage überprüft die Bank Ihre Bonität, um Ihre Fähigkeit zur Rückzahlung des Kredits einzuschätzen. Diese Bewertung wird oft mithilfe von Wirtschaftsauskunfteien wie der SCHUFA durchgeführt. Jede gestellte Kreditanfrage und jeder aufgenommene Kredit wird in diesen Auskunfteien vermerkt und beeinflusst künftige Kreditentscheidungen.
Selbst bei einem Kredit mit Minuszinsen ist eine gute Bonität und regelmäßiges Einkommen erforderlich, um dieses Darlehen zu erhalten. Selbstständige und Rentner haben oft Schwierigkeiten, einen Kredit mit Negativzinsen zu erhalten. Zusätzlich sind manche Angebote nur für Neukunden verfügbar und können nur einmal in Anspruch genommen werden. Dies verhindert, dass Kunden den Kredit mit Minuszinsen mehrmals aufnehmen und als Geldanlage nutzen.
So finden Sie einen Minuszins-Kredit
Die einfachste Möglichkeit, einen Kredit mit Minuszinsen zu finden, ist die Nutzung eines Online-Kreditrechners. Dort geben Sie die benötigten Informationen ein, wie:
- Die gewünschte Kreditsumme
- Die bevorzugte Laufzeit
- Der Verwendungszweck
Sobald alle Daten eingetragen sind, erhalten Sie eine detaillierte Übersicht der aktuellen Kreditangebote. Das ermöglicht Ihnen einen direkten Vergleich der aktuellen Konditionen mit anderen möglichen Kreditoptionen.
Rechtslage bei Negativzinsen: Was ist erlaubt?
Banken dürfen grundsätzlich Negativzinsen erheben, solange sie dabei die geltenden Gesetze und Vorschriften einhalten. Es gibt jedoch rechtliche Einschränkungen, wie im Fall von Altersvorsorgeprodukten. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Kreissparkasse Tübingen, die rechtswidrig Negativzinsen auf einen Riester-Sparplan eingeführt hat. Das Oberlandesgericht Stuttgart entschied, dass die Erhebung von Negativzinsen in bestehende Verträge, insbesondere bei Altersvorsorgeprodukten, unzulässig ist. Ebenso ist es rechtswidrig, Negativzinsen auf private Girokontoguthaben zu erheben, wenn bereits Kontoführungsgebühren anfallen.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Banken den Negativzins direkt als solchen bezeichnen. Manchmal verwenden sie irreführende Begriffe wie „Aufbewahrungsvergütung“, „Verwahrgeld“ oder „Verwahrentgelt“. Im Preisleistungsverzeichnis können Formulierungen auftauchen, die beispielsweise „Verwahrgeld für Einlagen ab 100.000 Euro – minus 0,5 Prozent“ erwähnen.
Minuskredit: Pro und Kontra im Überblick
Das Angebot eines Kredits mit Minuszinsen birgt sowohl Vor- als auch Nachteile:
Vorteile:
- Unter optimalen Bedingungen ist die zurückzuzahlende Summe geringer als der geliehene Betrag.
- Sie sind flexibel bei der Verwendung des Kredits ohne Zweckbindung.
- Aufgrund geringerer Kreditsummen erhalten Sie die Kreditzusage und Auszahlung schnell.
- Mögliche Sondertilgungen, aber eventuell mit Gebühren.
Nachteile:
- Begrenzung des Minuszins-Kredits auf niedrige Beträge bis etwa 1.000 Euro.
- Vorsicht bei zusätzlichen Kosten wie obligatorischen Versicherungen.
- Nur Personen mit exzellenter Bonität erhalten solche Angebote.
- Bei Nichterfüllung der Bedingungen fallen möglicherweise Standardzinsen und Versicherungskosten an.
- Kredit mit Minuszinsen oft nur als einmaliges Angebot verfügbar.
- Eintrag bei der SCHUFA auch bei Minuszins-Krediten.
- Niedrige Zinsen können das Risiko einer Überschuldung erhöhen.
- Datenschutzbedenken, die von Verbraucherzentralen geäußert wurden, in Bezug auf Minuszins-Kredite.
Häufig gestellte Fragen zum Minuszins
Das Prinzip des Minuszins-Kredits funktioniert oft nicht direkt über Banken, sondern über Kreditvermittler. Banken gewähren den Kredit mit einem positiven Zinssatz, aber der Kreditvermittler leistet für jedes ausgezahlte Darlehen eine zusätzliche Zahlung an die Bank. Dadurch entstehen geringere Zinskosten für den Kreditnehmer, sodass dieser letztlich weniger zurückzahlt als er geliehen hat.
Die Beantragung eines Minuszins-Kredits erfolgt in der Regel als Online-Kredit, was eine schnelle Antragstellung und Bearbeitung ermöglicht. Die Übermittlung aller erforderlichen Kreditunterlagen, die notwendige Legitimation sowie der Vertragsabschluss finden bequem online statt.
Ja, Minuszins-Kredite werden häufig ohne Zweckbindung angeboten. Sie können das Darlehen nach Ihren Wünschen nutzen.
Der Kreditbetrag für einen Minuszins-Kredit liegt normalerweise bei 1.000,00 €. Die exakten Beträge können je nach Kreditvermittler variieren, bewegen sich jedoch oft im Bereich von Tausend Euro.
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