Kreditkartennummer

Bargeldloses Bezahlen ist heutzutage allgegenwärtig, sei es im Supermarkt, beim Online-Einkauf oder für Bargeldabhebungen am Geldautomaten. Debit- und Kreditkarten spielen dabei eine zentrale Rolle. Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, was die Zahlen auf Ihrer Karte bedeuten und wie sie strukturiert sind? Wir bringen Licht ins Dunkel.

Das Wichtigste in Kürze

●   Die Kreditkartennummer: Diese befindet sich auf der Vorderseite Ihrer Karte – eine Zahlenfolge mit mindestens 12 und höchstens 16 Ziffern. Diese Nummer ist mehr als nur eine zufällige Abfolge von Zahlen; sie enthält spezifische Informationen:

●   Die Bank Identification Number (BIN): Die ersten Ziffern der Kartennummer bilden die BIN und geben Auskunft über die Bank sowie die zugehörige Kreditkartengesellschaft. Dies ist besonders hilfreich, um die Ursprungsinformationen der Karte zu erkennen.

●   Prüfziffer: Die letzte Ziffer Ihrer Kreditnummer ist die Prüfziffer. Ihre Funktion besteht darin, die Gültigkeit der gesamten Kartennummer zu prüfen und sicherzustellen, dass die Ziffernkombination korrekt ist.

Dafür wird Ihre Kreditkartennummer benötigt

Die Kreditkartennummer müssen Sie dann eingeben, wenn Sie bei einem Online-Einkauf mit der Visa- oder Mastercard zahlen möchten. Neben der persönlichen Kreditkartennummer werden Sie zudem dazu aufgefordert, die Prüfnummer einzugeben. Diese Nummer identifiziert Sie als Inhaber*in der Karte.

Doch reichen die Kreditkarten- und Prüfnummer allein nicht mehr aus, um einen Kauf online abzuschließen. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung, ein zusätzlicher Sicherheitsmechanismus, ist mittlerweile Standard und dient sowohl der Identifikation als auch der Sicherheit des Zahlungsvorgangs.

Interessant ist, dass, selbst wenn Ihre Kreditkarte abläuft und Sie eine neue erhalten, die Kreditkartennummer gleich bleibt. Nur die Prüfnummer ändert sich. Dies trägt zur Sicherheit Ihrer Transaktionen bei und sichert gleichzeitig die Kontinuität Ihrer Zahlungsmethoden.

Position und Länge der Kreditkartennummer

Die Kreditkartennummer befindet sich stets auf der Vorderseite Ihrer Karte, meist hochgeprägt zusammen mit Ihrem Namen und dem Gültigkeitsdatum. Dies gilt für die meisten Karten, während einige Prepaid-Kreditkarten diese Daten lediglich aufdrucken. Die Hochprägung war in der Vergangenheit wichtig für Kartenlesegeräte, die auf Kohlepapier Quittungen mit der durchgedrückten Kartennummer erstellten. Im Gegensatz dazu ist die Kartenprüfnummer aus Sicherheitsgründen auf der Rückseite aufgedruckt, um ein unbefugtes Auslesen zu erschweren.

Die Länge Ihrer Kreditkartennummer

Die Kreditkartennummer auf der Vorderseite variiert in der Länge, abhängig von gesetzlichen Vorgaben. In Deutschland sind die meisten Karten 16-stellig, bei American Express sind es 15, und Diners Club-Karten haben typischerweise 14 Ziffern. Zur Lesbarkeit sind die Ziffern in drei bis vier Blöcke unterteilt. Die Kartenprüfnummer auf der Rückseite besteht üblicherweise aus drei oder vier Ziffern.

Aufbau der Kreditkartennummer

Die Kreditkartennummer, die auf der Vorderseite Ihrer Karte zu sehen ist, besteht aus drei wesentlichen Bereichen:

  1. BIN-Code (Bank Identification Number)
  2. Kontonummer des Karteninhabers
  3. Prüfziffer

BIN (Bank Identification Number)

Die ersten sechs Ziffern Ihrer Kreditkartennummer bilden die BIN und liefern Daten über die ausgebende Bank oder die Kreditkartengesellschaft. Die ersten vier Ziffern identifizieren die Kreditkartengesellschaft und die Bank. Zum Beispiel steht die Ziffer 4 für Visa und die Zahlen 51 bis 55 für Mastercard. Die fünfte und sechste Ziffer geben Auskunft über die Kartenart, wie Classic, Gold oder Platin, und ob es sich um eine Zweit-, Partner- oder Firmenkarte handelt.

Kontonummer des Karteninhabers

Nach dem BIN-Code folgen normalerweise neun Ziffern, die die Kontonummer des Karteninhabers darstellen. Diese Nummer ist spezifisch für das Kreditkartenkonto und muss nicht mit der Girokontonummer übereinstimmen. Die Länge der Kontonummer variiert, was die Gesamtlänge der Kreditkartennummer beeinflusst. In Deutschland hat eine Kontonummer maximal zehn Stellen.

Prüfziffer

Die Prüfnummer, die letzte Ziffer der Kreditkartennummer, hat die Funktion, sicherzustellen, ob die Kreditkartennummer korrekt zusammengesetzt ist. Mithilfe des Luhn-Algorithmus (Modulo 10) werden die Ziffern von rechts nach links durchlaufen, beginnend mit der vorletzten Ziffer. Jede zweite Ziffer wird verdoppelt, und die Quersumme aller Ziffern wird berechnet. Von dieser Quersumme wird das nächstkleinere Vielfache von 10 subtrahiert, und der verbleibende Rest wird von 10 abgezogen. Das Ergebnis muss mit der Prüfziffer übereinstimmen.

Beispiel: Bei einer Quersumme von 72 lautet die Berechnung: Modulo 10 von 72 ergibt 7 Rest 2. Die Prüfziffer wird ermittelt durch 10 – 2 = 8. Somit ist die korrekte Prüfziffer in diesem Fall 8.

Funktionsweise des Kreditkarten-Codes

Die Kreditkartennummer ist in Blöcke aus mehreren Ziffern unterteilt, was allein der Lesbarkeit dient und keine weitere Bedeutung hat.

Besonders aufschlussreich ist die Struktur der ersten Ziffern der Kreditkartennummer, da sie Informationen darüber liefern, von welchem Kreditkartenunternehmen die Karte stammt. Diese initialen sechs Ziffern werden als „Bank Identification Number“ (BIN) oder „Issuer Identification Number“ (IIN) bezeichnet. Diese Begriffe sind in der internationalen Norm ISO 7812 festgelegt.

Die Zusammensetzung der BIN ist wie folgt: Die erste Stelle oder die ersten beiden Stellen identifizieren die Kreditkartengesellschaft. Hier sind einige Beispiele für diese Zuordnung:

●   Visa-Karten beginnen in der Regel mit einer 4.

●   Mastercard-Nummern starten mit den Ziffern 51 bis 55.

●   American Express-Karten haben oft die Anfangsziffern 34 oder 37.

Mithilfe dieser Kennzahlen kann die Karte dem richtigen Kreditkartenunternehmen zugeordnet werden. 

Die Anfangsziffer bei Kreditkartennummern

Diese erste Ziffer der Kreditkartennummer wird als Präfix oder Major Industry Identifier (MII) bezeichnet. Der MII ist in der internationalen Norm ISO 7812 festgelegt und folgt einem bestimmten Code:

●   0: ISO/TC 68 und andere Industrien

●   1: Fluggesellschaften

●   2: Fluggesellschaften und andere zukünftige Industrien

●   3: Reise- und Unterhaltungsbranche (z.B. American Express und Diners Club)

●   4 und 5: Banken und Finanzinstitute (z.B. Visa und Mastercard)

●   6: Merchandising und Bankwesen

●   7: Erdöl und andere zukünftige Zuweisungen

●   8: Gesundheitswesen, Telekommunikation und andere zukünftige Industrien

●   9: Zuweisung durch nationale Standards 

Diese Zuordnung hilft dabei, die Karten nach dem ausstellenden Unternehmen und dem zugehörigen Wirtschaftssektor zu klassifizieren.

Bedeutung von Kontonummer und Prüfziffer bei Kreditkarten

Nach der Bank Identification Number (BIN) auf Ihrer Kreditkarte folgt die persönliche Kontonummer. Diese Nummer ist speziell für Kreditkarten und sollte nicht mit der Bank- oder Sparkontonummer verwechselt werden, von der der Rechnungsbetrag abgebucht wird. Die Kontonummer auf der Karte wird vom Kartenanbieter vergeben.

Der Zweck dieser speziellen Kontonummer besteht darin, dass viele Menschen mehrere Kreditkarten, aber nur ein Bankkonto haben. Da jede Karte über eine eigene Kontonummer verfügt, kann der Kartenherausgeber jede einzelne Karte dem Bankkonto des Karteninhabers zuordnen. Sie können mehrere Kreditkarten über dasselbe Konto verwalten.

Die letzte Ziffer der Kreditkartennummer ist die Prüfziffer. Diese sollte nicht mit einer Prüfnummer(CVV) verwechselt werden. Mithilfe der Prüfziffer wird die Gültigkeit der gesamten Kreditkartennummer überprüft. Dadurch können Sie feststellen, ob Ihre Kreditkartennummer gültig ist. Zur Verifizierung wird ein spezielles mathematisches Verfahren verwendet, der Luhn-Algorithmus. Mit diesem Algorithmus können Geschäfte beispielsweise die Richtigkeit der angegebenen Kreditkartennummern überprüfen.

Darum ist die Kreditkartennummer aufgeprägt

Kreditkarten entsprechen weltweit dem einheitlichen Scheckkarten- oder ID-1-Format, das durch die internationale Norm ISO/IEC 7810 festgelegt ist. Diese Norm gewährleistet weltweit gleiche Maße: 85,60 Millimeter Länge, 53,98 Millimeter Breite und etwa 0,76 Millimeter Dicke.

Die Hochprägung der Kreditkartennummer ist ein weiteres Merkmal, das durch die Norm ISO/IEC 7811 geregelt wird. Diese Prägung bedeutet, dass die Nummer in die Karte eingestanzt ist, wodurch sie fühlbar wird. Ursprünglich war diese Prüfung notwendig für die Lesbarkeit der Kartennummer durch analoge Imprinter.

Die Abrechnung erfolgt heutzutage in der Regel elektronisch über den Magnetstreifen oder einen Chip auf der Karte. Dies hat dazu geführt, dass es jetzt auch Kreditkarten ohne Hochprägung gibt. Imprinter werden nur noch selten verwendet, etwa wenn moderne Zahlungsgeräte nicht funktionieren. In solchen Fällen können die Bezahldaten manuell in die Abrechnungsbelege übertragen werden, wenn die Karte keine Hochprägung aufweist.

Erforderliche Informationen für Zahlungen mit Kreditkarte

Bei der Zahlung mit Kreditkarte, insbesondere online, reicht die bloße Angabe der Kreditkartennummer nicht aus. Zusätzlich zu Ihrer Kreditkartennummer müssen Sie folgende Daten angeben:

●   Name des Karteninhabers: Der Name des Inhabers auf der Kreditkarte muss bei der Zahlung angegeben werden.

●   Verfallsdatum: Alle Kreditkarten haben ein aufgedrucktes Verfallsdatum, das üblicherweise aus Monat und Jahr besteht. Das Datum muss bei der Zahlung eingegeben werden.

●   Sicherheitscode (CVV): Der CVV (Card Verification Value) ist auf Ihrer Kreditkarte zu finden, meist auf der Rückseite im Unterschriftsfeld. Abhängig von der Kreditkartengesellschaft kann der Code auch an anderer Stelle sein.

Diese zusätzlichen Informationen dienen der Sicherheit und um sicherzustellen, dass der rechtmäßige Eigentümer die Kreditkarte tatsächlich nutzt.

Fazit

Eine Kreditkartennummer ist mehr als nur eine Zahlenfolge; sie ist ein wichtiges Element des globalen Finanzsystems. Sie umfasst die Bank Identification Number, die den Kreditkartenaussteller und Branche identifiziert, eine persönliche Kontonummer, die jede Karte einzigartig macht, und eine Prüfziffer, die sicherstellt, dass die Karte gültig ist. Bei Transaktionen, insbesondere Online-Transaktionen, werden neben der Kreditkartennummer auch der vollständige Name des Karteninhabers, das Ablaufdatum und der CCV-Code benötigt. Diese Informationen sorgen dafür, dass Kreditkartentransaktionen sicher und effizient sind und gleichzeitig Karteninhaber und Händler vor Betrug schützen.

Häufige Fragen zur Kreditkartennummer

Was ist die Bank Identification Number (BIN) auf meiner Kreditkarte?

Die BIN sind die ersten sechs Ziffern Ihrer Kreditkartennummer. Sie geben Auskunft über das Kreditkartenunternehmen und die Branche des Kartenunternehmens. Diese Information ist international durch die ISO 7812 Norm geregelt.  

Kann ich anhand der Kreditkartennummer das ausstellende Kreditkartenunternehmen erkennen?

Ja, die ersten Ziffern der Kreditkartennummer identifizieren das Kreditkartenunternehmen.

Ist die Kontonummer auf meiner Kreditkarte dasselbe wie meine Bankkontonummer?

Nein, die Kontonummer auf Ihrer Kreditkarte ist nur für die Kreditkarte und unterscheidet sich von Ihrer Bankkontonummer. Sie dient der deutlichen Identifizierung Ihrer Kreditkarte bei der Kartengesellschaft.

Was ist der CVV-Code und wo finde ich ihn?

Der CVV-Code (Card Verification Value) ist ein dreistelliger Sicherheitscode, der sich meistens auf der Rückseite Ihrer Kreditkarte befindet. Er wird bei Online-Zahlungen zur zusätzlichen Sicherheitsüberprüfung genutzt.

Wie funktioniert die Prüfziffer auf meiner Kreditkarte?

Die Prüfziffer ist die letzte Ziffer Ihrer Kreditkartennummer. Sie prüft die Gültigkeit der gesamten Kreditkartennummer und stellt sicher, dass sie korrekt ist.